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CUPRA x CREATORS – Hanne Willmann, Produktdesignerin
Im dritten und letzten Teil unserer Serie »CUPRA x CREATORS« stellen wir euch zwei kreative Frauen vor, die in den Bereichen Produkt- und Modedesign durch ihren Sinn für Ästhetik, Formen und Farbe täglich Neues erschaffen und kreieren. Hanne Willmann entwirft als Produktdesignerin Möbel und Gebrauchsgegenstände, die minimalistisch, doch nie ohne Emotionen sind. Erfahrt in sisterMAG No. 52 wie man Dinge designed, die auch in 100 Jahren noch zeitlos sein werden.
- Fotos & Videos: Francisco Jauregui, Howreggee
- Hair & Make-up: Tina Fischbach, Katharina Handel
- Produktion & Texte: Thea Neubauer, Christina Rücker
Hanne Willmann – Produktdesignerin in Berlin
Bereits beim ersten Telefonat ist uns klar: Hanne Willmann steckt voller Energie und Tatendrang. Sie redet schnell. Sie denkt schnell. Sie entscheidet schnell. Die Produkt- und Möbeldesignerin ist 32 Jahre alt und begrüßt uns an einem sommerlichen Freitagmorgen vor ihrem Studio. Im kleinen Space mitten im Prenzlauer Berg sieht man sofort einige ihrer Entwürfe und Accessoires: die Willmann Vase für Menu oder auch den Beistelltisch »Gravity« für die Marke Favius. Auf dem Tisch liegen Entwürfe für das Tablett KAEDE für Schönbuch. Obwohl es sich um doch so unterschiedliche Objekte – von Tableware bis Möbelstücken – handelt, die da zum Teil auf dem von ihr entworfenen Tray-Regal für WOUD ausgestellt werden – sieht man ihre Handschrift in jedem Entwurf: »Meine Produkte sind minimalistisch. Reduziert auf das Wesentliche. Aber so, dass dabei die Emotionen nicht verloren gehen. Manchmal passiert das ja leider bei minimalistisch-reduzierten Produkten – sie wirken dann zum Teil ein wenig emotionslos. Ich glaube, dass es mir gut gelingt, sie mit meinen Emotionen aufzuladen.«
Und genau das fasziniert an Hanne, die selbst auf einem großen Hof aufwuchs mit zwei großen Brüdern und gern tüftelte und bastelte: Obwohl ihre Designs auf klare Formen und exakte Linien reduziert sind, besitzen alle unglaublich viel Charakter. Bei all ihren Designs versucht sie etwas zu integrieren, was den Betrachter irritiert. So auch bei dem Tablett KAEDE, dessen Entwurfsprozess wir im Rahmen der CUPRA X CREATORS Serie miterleben dürfen: Ein rundes Holztablett, welches durch zwei Holzrahmungen von der Seite entsteht. Die zwei Teile treffen blattartig aufeinander. Ein fließender, durchaus femininer Umgang mit dem Material. Die kleine Lücke, die dabei entsteht, weckt das Interesse. Und genau dieses handwerkliche Detail und diese Auseinandersetzung mit dem Objekt führt beim Besitzer zur emotionalen Bindung, so Willmann: »Diesen Denkprozess anzustiften ist etwas, wonach ich selbst bei einem so simplen und reduzierten Produkt, anstrebe.«
Wer sich Hanne Willmann jedoch jetzt als über-emotionale Künstlerin vorstellt, die sich komplett frei gehen lassen möchte in Ideen und Zeichnungen, liegt nicht richtig. Kunst und Physik waren schon zu Schulzeiten ihre liebsten Fächer – eine ungewöhnliche Kombination aus Rationalität und emotionaler Tiefe, die man bei Hanne Willmann in allen Bereichen findet. Diese ungewöhnliche Kombination ist ein integraler Teil ihres Erfolgs. Durch die Mitte dieser beiden Extreme hat sich Hanne ihren ganz eigenen Weg gebahnt und stellt damit, so manchen, der sie einordnen möchte vor eine unlösbare Aufgabe. In Schubladen gesteckt zu werden, mag Hanne generell nicht. Als »weibliche« Produktdesignern abgestempelt zu werden, ist ihr ebenso zuwider, denn sie traut sich eben nicht nur das designen von Accessoires und Tableware zu: »Ein Sofasystem wäre das Nächste, was ich sehr gern umsetzen würde. Große Projekte und Kunden, das traue ich mir auf jeden Fall zu.« Selbstbewusst, doch niemals arrogant oder aufdringlich, steht sie für ihre Designs und hinter ihren Entwürfen. Die Parallelen zum CUPRA Ateca (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 7,4 l/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 168 g/km*) sind dabei nicht zu übersehen. Auch dieser überzeugt mit Eleganz, viel Leistung und einem großen Gefühl von Sicherheit.
Und diese Sicherheit wird viel benötigt: Die Welt des Produktdesigns ist tough! Besonders am Anfang scheitern viele Designer, da man erst durch den Verkauf von eigenen Designs am Verkaufspreis verdient. Dieser Weg kann z.T. Jahre dauern, ehe Entwürfe von jungen Designern überhaupt angeschaut, umgesetzt, produziert sind und in den Handel gehen. Deshalb begann Hanne schon früh, Kreativberatung zu machen, nahm Lehraufträge am BAUHAUS in Dessau oder an ihrer Alma Mater, der Universität der Künste in Berlin an. Bereits im Studium entwickelte sie mit Studienkollegen und Studienkolleginnen Projekte, von denen sogar zwei umgesetzt wurden. Sie lernte bei Autoban in Istanbul und schließlich bei Werner Aisslinger, einem Designbüro in Berlin. Eine toughe Schule mit viel Energie und Muße, die in jedes einzelne Projekt gesteckt wurde. Die beste Schule für ihre eigene Selbständigkeit, die sie nun seit einigen Jahren mit einer Mitarbeiterin und wechselnden Praktikanten lebt. Seit einem Jahr ist sie zudem Creative Director bei Interlübke, einem der bekanntesten deutschen Möbelunternehmen: »Genau diese Abwechslung liebe ich! Mal darf ich skizzieren und Ideen finden, mal Fotos und Setdesign machen. Ich kann zu den Produktionen fahren und technische Details besprechen oder auf Messen Interviews geben. Mein Job und Alltag ist unglaublich abwechslungsreich und reicht eben vom Vortrag vor 500 Menschen in China bis zum Im-Keller-Sitzen und tüfteln. Und die Flexibilität der Selbstständigkeit führt dazu, dass ich das Gefühl habe, häufig eine tolle Work-Life-Balance zu haben. Auch wenn ich im Schnitt immer noch sehr viel arbeite!«
Und so sehnt sich Hanne Willmann nicht nach dem typischen 9-to-5 Job und geregelten Arbeitszeiten. Sie ist eine Macherin, die mit ganzem Herz und Kopf hinter ihren Ideen, Entwürfen und Lebensweg steht: »Ich glaube, dass es für mich nie eine andere Wahl gab, als meinen eigenen Weg zu gehen und diesen zu gestalten. Vom Charakter bin ich so gestrickt. Es gab niemals den Moment, indem ich dachte: ‚Wo bewerbe ich mich als nächstes‘. Von Anfang an war mir klar, dass ich nach dem Sammeln von Erfahrungen, mein eigener Chef sein möchte. Das lässt meine Persönlichkeit anders gar nicht zu.«
Ob um 7 Uhr früh auf ihrer Dachterrasse in Berlin oder abends nach einem langen Drehtag: Hanne scheint die Energie eben nie auszugehen. Sie hat ihren eigenen Kopf und weiß, diesen durchzusetzen. Beschreibt sich selbst als chaotisch und sehr emotional – »ich heule oft, aber häufig auch vor Freude (lacht)«. Für ihren Job ist das gut. Denn man spürt, wie sehr sie ihre Arbeit und auch ihre Entwürfe liebt und das steckt an. Wie ein viraler Effekt beginnt man, diese Objekte auch zu lieben.
Das Erschaffen von Dingen ist auch das, was sie auch nach vielen Jahren an diesem gewählten Berufsfeld fasziniert: »Vieles ist so unglaublich digital geworden. Damit schafft man fiktive Dinge. Nichts ist mehr haptisch und erlebbar. Ich liebe es, dass ich aus dem Nichts heraus echte Objekte schaffen darf. Ich kann die Möbel und Accessoires danach anfassen, kann darauf sitzen, mit ihnen leben oder sie weitervererben. Und diese Nähe und Emotionalität zu haptischen Produkten spüren auch andere. Es gibt nur wenige Jobs, bei dem man so viel positives Feedback einfangen darf.«
*Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, D-73760 Ostfildern oder unter www.dat.de unentgeltlich erhältlich ist.
Klickt hier für die weiteren Porträts in unserer »CUPRA x CREATORS« Serie mit 1.) Hürriyet Bulan 2.) Cäcilia Baldszus & Jessica-Joyce Sidon 3.) Christine Garcia Urbina 4.) Ricarda & Max und 5.) Jennifer Brachmann.