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Deauville – die Perle an der Côte Fleurie

Deauville, auch genannt die Perle an der Côte Fleurie oder die „Badewanne von Paris“ liegt 2 Autostunden von Paris entfernt im französischen Département Calvados am Ärmel-Kanal. In den Sommermonaten wächst die Einwohnerzahl von Deauville von 4.500 Einwohnern um ein Vielfaches an, wenn Jung und Alt und insbesondere die Hautevolee in diesen feinen Badeort an der „Bretonischen See“ strömen. Kommt mit auf unsere Reise nach Deauville!

Deauville – die Perle an der Côte Fleurie

Heringsdorf, Binz, Ahrenshoop – wunderbar! Doch hin und wieder reicht es nicht. Da möchte man außer Meer, blauem Himmel und weißen Wolken einfach ein bisschen mehr, etwas Besonderes, Exklusiveres. Mein Rat ist: DEAUVILLE in Frankreich, das mondäne Seebad im französischen Département Calvados am Ärmel-Kanal. Also auf in die Normandie! Von Paris aus sind es 2 Autostunden. Deauville besitzt seit 1931 zwar einen eigenen Flughafen, aber er ist nur umständlich zu erreichen.

Deauville – ein Paradies für die High Society

Nicht von ungefähr eröffnete Coco Chanel ihre erste Boutique am Ort der Eleganz und Noblesse. Schnell fand man den Namen für dieses Paradies der Reichen und Schönen „Badewanne von Paris“. Denn, wenn es in den Sommermonaten in Paris unerträglich heiß wird, strömt ihre Hautevolee, überfallen Jung und Alt diesen feinen Badeort an der Côte Fleurie. Zwischen Juni und September eines Jahres wächst die Einwohnerzahl von Deauville von 4.500 Einwohnern um ein Vielfaches an. Diese Küste an der „Bretonischen See“ war schon immer ein begehrter Ort für Erholung und Ferien. Alexandre Dumas, Flaubert, später auch Marcel Proust verbrachten hier viele Sommer.

Deauvilles Geschichte

Kein Wunder, dass Charles de Morny, ein Halbbruder Napoléons III. in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts auf die Idee kam, aus dem kleinen Bauerndorf Deauville mit ganzen 100 Einwohnern, Sümpfe, alte Dünen und Morast umgaben den Ort, dieses vornehme Kleinod zu erschaffen. Der Erfolg war ihm für diese Entwicklung sicher. Immer häufiger machten ausgemachte Prominente wie Baron Henri de Rothschild oder die Filmgrößen Liz Taylor, Cary Grant, Omar Sharif und Maurice Chevalier oder die Tänzerin Josephine Baker die Straßen von Deauville zu einem sommerlichen Pilgerort. Prunkhafte Hotels, Restaurants und Villen im Stile des verschwenderischen Belle Époque entstanden, immer neue Boutiquen erfreuten sich eines glänzenden Umsatzes. Eine Stadt mit Leben und viel Charme! Ein Besuch, der sich immer und für alle lohnte.

Berühmtheiten werden zu Sehenswürdigkeiten

1912 eröffnete Gabrielle Chanel ihren ersten Shop in Deauville. Sie begann mit breitkrempigen Hüten, bot aber dann bequeme Sportbekleidung aus Jersey-Stoffen im heute berühmten Marinelook an. Das widersprach dem vorherrschenden Modeempfinden figurbetonter, Korsett unterstützter Kleidung total, aber ihr Geschäft florierte. Auf der elegantesten Strasse des Ortes, auf der Rue Gontaut-Biron liegend mit einer großen weißen Markise geschmückt, parierte diese mit großen schwarzen Lettern „CHANEL“ beschrieben die Sonne.

Les Planches de Deauville und vieles mehr

Auch heute lebt Deauville von Glanz und Glamour der High Society, werden der Boulevard de la Mer, die 643 Meter lange Promenade „Les Planches“, einer aus tropischen Holzplanken angelegten Promenade am Strand oder der Platz „La Potiniere“ für Models und Millionäre zum beliebten Treffpunkt und Laufsteg.

Die Strandpromenade. Ein „Walk of Fame“

Jedes Jahr im September folgen Stars und Sternchen seit 1975 aus Hollywood der Einladung nach Deauville zum „Festival des Amerikanischen Films“ an die Blumenküste. So waren sie alle da, die Berühmtheiten: Harrison Ford, Gloria Swanson, Burt Lancaster, Kirk Douglas, George Clooney ebenso wie Brad Pitt, Angelina Jolie, Michael Douglas, Johnny Depp, Pierce Brosnan und viele andere. Das Festival zeigt Independent-Filme, Werke, die mit kleinen Budgets erstellt werden, wobei oft ein Teil der Produktionskosten über den Vorverkauf ausländischer Verwertungsrechte abgedeckt werden. Wandert man entlang der berühmten hölzernen Strandpromenade, erfreuen die Namen dieser Stars, die die Badehäuschen zieren. Die als „pompejische Badeanlagen“ aufgestellten Umkleidekabinen wurden 1923 nach den Plänen des Architekten Charles Adda errichtet. Mit Säulen und Atrien ausgestattet, erinnern sie an antike Vorbilder. Man weiß natürlich nicht, ob z.B. ein George Clooney in der mit seinem Namen beschrifteten Kabine seine Badehose wirklich gewechselt hat, aber dieser maritime „Walk of Fame“ sucht schon seinesgleichen. Auffällig am Strand sind die fünffarbigen Sonnenschirme, die wieder und wieder Treffpunkt für Fotografen sind.

Deauville – eine Stadt, die von Pferden & für Pferde lebt

Ein zweites großes Highlight sind die ganzjährig stattfindenden Pferderennen in Deauville. Die Pferderennbahn wurde 1864 ebenfalls vom Stadtgründer Charles de Morny errichtet. Die Rennstrecke misst ca. 2.000m Länge. Die Arena hält außerdem 3 Polospielplätze für internationale Kämpfe bereit. Eine zweite Pferderennbahn liegt außerhalb von Deauville, die man bei Tagesausflügen erreichen kann. Die vielen Wettkämpfe im Jahr sind immer verbunden mit Auktionen, bei denen wertvolle Rennpferde ihren Besitzer wechseln. Deauville lebt von und für das Pferd. Reiten am Strand bei Ebbe vermittelt für viele einen einmaligen Kick.

 

Das Casino – eine der Deauville Sehenswürdigkeiten

Schon seit 1864 gehört ein Casino zum Seebad Deauville. 1912 wurde es am gleichen Platz erneuert. Es liegt direkt am Strand und ist berühmt für seine prachtvolle Beleuchtung, die die Nächte am Meer zu etwas ganz Besonderem machen. Gut kann man sich vorstellen, wie in den prallen Vorkriegsjahren vor dem Ersten Weltkrieg hier geschwelgt wurde. Will man beim Roulette, Poker oder Black Jack sein Glück versuchen, sollte man nicht versäumen, vorher einen Tisch in diesem pompösen Haus zu reservieren.

 

Sehenswürdigkeiten in Hülle und Fülle

Der Reigen sehenswerter Attraktionen ist damit für Deauville lange nicht erschöpft. Allein der Yachthafen, Port Deauville mit einem modernen, in den 1970er Jahren errichteten Wohnviertel ist sehenswert, berühmte Villen weisen auf bedeutende Besitzer hin, ein Kongresszentrum, das Centre International de Deauville, dessen Hauptbereich unter die Erde verpflanzt wurde, um den Seeblick nicht zu verwehren, imponiert Gäste und Kongressbesucher seit 1992. Wer Zeit und Muse hat sollte das Les Franciscaines de Deauville besuchen. Eine Mediathek, ein Veranstaltungssaal und ein Museum bieten Kultur pur. Es liegt nur 5 Minuten vom Meer entfernt. Bis 28. Mai 2023 läuft eine Ausstellung zu dem amerikanischen Fotografen „Irving Penn“ und bis 25. Juni 2023 kann man die Ausstellung „Esprit POP, es-tu là?“ genießen. Neben den Sehenswürdigkeiten in Deauville sind viele Aktivitäten an der gesamten „Blumenküste“ möglich. Viele Seebäder empfehlen sich – für jeden Geschmack findet sich das Passende. In unmittelbarer Nachbarschaft sollte man Trouville-sur-Mer an der Mündung des Flusses „Touques“ mit seinem gediegenen alten Zentrum nicht verpassen. Hier ist es gemütlicher, provinzieller. Etwas entfernter, aber auch sehenswert, ist Honfleur. Eine Region, die weit und breit einen herrlichen Sandstrand bietet, führt auf jeder Fahrt zu entspannten Ruhepausen.

 

Eugène Boudin – er malte die Côte Fleurie

Hier, an der französischen Kanalküste verließen im 19. Jahrhundert die ersten Maler ihre Ateliers und begannen, frei und unmittelbar in der Natur zu malen. Man nannte sie später Impressionisten. Vor ihnen war einer, der diese Idee als erster verfolgte: Eugène Boudin (1824 – 1898). Geboren in Honfleur, führte er später ein Geschäft für Bilderrahmen und Schreibwaren in Le Havre. So lernte er Kunstmaler kennen, die ihn zum Malen animierten, ein Kunststudium in Paris vervollkommnete sein Können. Er lernte Gustave Courbet, Eugène Isabey, Johan Barthold Jongkind, Claude Monet auch Constant Troyon kennen, die er für die von ihm schon betriebene Freilichtmalerei begeisterte. All die interessanten Orte an der Küste boten ihm Motive, vor allem Trouville und Deauville, die er immer wieder in farbenfrohen Bildern festhielt. Ab 1861 hielt er sich regelmäßig in Deauville auf und erwarb hier die Villa „La Breloque“, in der er 1898 starb.

 

Deauville, Deauville – nein, man vergisst sie nicht

Viele, viele Sehenswürdigkeiten gibt es im vornehmen Seebad Deauville zu bewundern, bei denen man fast die Hauptsache für einen Seeurlaub übersehen könnte: das Meer! Mit seinen sanften, manchmal auch aufschäumenden, dann wilden Wellen, dem breiten einladenden Strand mit seinen bunten Sonnenschirmen, und der leichten Brise, die einen beim Träumen fast vergessen lässt, in einem der berühmtesten Seebäder Europas der letzten 150 Jahre Europas zu liegen.

 

Du möchtest noch mehr erfahren? Lese auch unseren Artikel über Die Entstehung der maritimen Mode oder Die Kulturgeschichte des Seebads