Follow my blog with Bloglovin

Achtung, die Mode der Achtziger kommt (zurück)!

Die schrillen, bunten und lauten Achtzigerjahre: Was war das für eine verrückte Zeit?! Redakteurin Lea Becker wirft einen Blick auf die Mode der Achtziger und stellt fest: vieles davon ist wieder ein Teil unserer aktuellen Moderealität. Was genau, erfahrt ihr hier im sisterMAG.

Achtung, die Achtziger kommen (zurück)!

Die Stil-Sünden von damals sind die Style-Statements von heute

Die schrillen, bunten und lauten Achtzigerjahre: Was war das für eine verrückte Zeit?! Michael Jackson und Madonna wurden zu stilbildenden Weltstars, Jane Fonda zur Ikone der Fitness-Bewegung, der geschminkte Boy George zur Kultfigur. Die Achtziger waren das Party-Jahrzehnt und – so sagt man – die Dekade des schlechten Modegeschmacks. Wirklich vermisst hat die Trends von damals wohl niemand. Dachten wir. Aber auch Moderedakteurinnen können sich irren. Denn nach Sichtung der wichtigsten Modenschauen des Jahres ist klar: Achtung, die Achtziger kommen (zurück).

Angefangen von Accessoires wie dem Samt-Scrunchie bis zur Tennissocke feiern Relikte aus Muttis Sturm-und-Drang-Zeit ihr Comeback. Für alle, die jetzt gedanklich die Hände überm Kopf zusammenschlagen – es gibt gute Nachrichten: Die Designer*innen haben die typischen Eighties-Outfits nicht originalgetreu übernommen und wiederbelebt, sondern zeitgemäß in tragefreundlichen Materialien (Tschüss Fliegerseide!), lässigeren Schnitten und weniger kreischend-quietschenden Farben interpretiert. Die 1980er sehen im Herbst und Winter 2020 wesentlich erwachsener, minimalistischer, cooler und schicker aus – sie sind alltagstauglich geworden. Das Beste daran: Jede*r kann den neuen alten Trend mitmachen, sich die liebsten Retro-Styles herauspicken und jetzt zeitgemäß und trendy kombinieren. Wir haben ein paar Inspirationen und Ideen, wie aus den vielfach belächelten Fashion-Fauxpas von früher stilvolle Looks von heute werden…

Neonfarben – weniger sind mehr!

Denkt man an die Achtziger zurück, so fallen einem sofort Neonfarben ein. Designerlabels wie Marni, Balenciaga, Valentino, Oscar de la Renta oder Tom Ford haben sich an den Signaltönen für diesen Herbst reichlich bedient. Ob Giftgrün, Knallorange, Magenta oder Neongelb: Die fluoreszierenden Textmarker-Farben sind omnipräsent. Styling-Optionen gibt’s vom Hosenanzug in Magenta über das wadenlange Strickkleid in Knallorange bis zu Accessoires wie Mützen, Schals oder Taschen zur Genüge. An den trüben Tagen im Herbst sind Neonfarben definitiv ein Hingucker. Und: Sie sehen sowohl in Kombination zu Denim, Schwarz, Anthrazit und Mausgrau sogar richtig cool und schick aus.

Haarbänder & Scrunchies

Haarschmuck war bereits 2019 heiß begehrt. Unser Haupt mit Spangen, Reifen, Bändern und Zopfgummis aufzuhübschen, macht Freude, denn diesen Trend kann jede Frau mitmachen – ganz egal, ob dünn oder kurvig, jung oder etwas älter, blond oder brünett. Passend zu diesem hairlichen Styling-Spaß haben die Designer das wohl kleinste aber wichtigste Fashion-Piece der Achtzigerjahre zurück in die Gegenwart geholt: das Scrunchie. Die mit voluminösem Stoff (Samt, Seide oder Chiffon) überzogenen Haargummis sehen nicht nur extravagant aus, sie schonen by the way auch das Haar. Ob in schwarzem Samt à la Julia Roberts im Film Pretty Woman, aus Denimstoff, mit Leo-Print, Pünktchenmuster oder in Neonfarben: Half Bun, Pferdeschwanz und Dutt sehen mit dem Scrunchie direkt viel interessanter und modischer aus.

Leggings

Aus den Tanzfilmen wie »Flashdance«, »Dirty Dancing« und »Footlose« entsprungen, hat es die Leggings wieder auf den Laufsteg geschafft. Teens stylen zu den ultra engen Stoffhosen gerne bauchfreie Oversize-Pullover mit Motto und kombinieren Adidas-Latschen samt Tennissocken dazu. Nicht nach Ihrem Geschmack? Können wir verstehen. Die erwachsenere Version lautet: Oversize-Sweater (mit oder ohne Aufschrift), schwarze Leggins, weiße Sneaker ohne Socken, XL-Wollmantel und Strickmütze. Fertig ist ein sportiver, cooler und lässiger Look für den Wocheneinkauf, Besorgungen in der Stadt oder den Weg zur Kita. 

Denim

Jeans ist ein echter Mode-Evergreen. Da gibt es keine Diskussion. Waren die Schnittformen in den letzten Jahren eng und schmal (Skinny-Jeans), so werden die Beine nun weiter, die Schnitte bequemer und weniger figurnah. Gut zu erkennen ist das an den Wide-Leg-Optiken von Marlene-Hosen, Jeans mit Stretchbund und den super hippen Mom-Jeans (hohe Taille, weite Hüft-/Oberschenkelpartie, am Knöchel eng), die in den Achtzigerjahren populär waren. Sie sind zwar nicht unbedingt figurschmeichelnd, aber bequem und praktisch. Zur Mom-Jeans passt sowohl eine Rüschenbluse, ein Motto-Shirt als auch ein kurzer Strickpullover. Wenn’s schick aussehen soll, sind Blazer und High Heels gute Kombi-Partner. Für den Freizeitlook tun’s Sneaker oder (edgy und cool) derbe Plateauboots mit grobem Profil. 

Lurex

Metallische Fäden in Gold oder Silber eingewebt in Strick: Das war ein Riesentrend in den 1980er-Jahren. Ob im Mantel, im Pulli, im Top, im Rock, in der Strumpfhose oder in den Socken – ohne Lurex ging für die Ladys fast nix. 2020 sehen wir Lurex aktuell bei modisch gemusterten Strumpfhosen, die zum »kleinen Schwarzen« sehr schick aussehen und den Blick auf die Beine lenken. Unser Tipp: Ein schwarzes Lederkleid, Lurexstrumpfhose und schmale kurze Booties mit Kitten Heels. Dazu: Schmuck, Schmuck, Schmuck und fertig ist der Party-Look für die bevorstehende festliche Saison.

Oversize-Blazer

…sind in diesem Jahr ein starker Trend. Kein Wunder, denn die Blazer im Stil eines übergroßen Herren-Sakkos lassen sich easy zum süßen Blümchenkleid, zur schmalen Jeans oder zum hautengen Maxikleid stylen. In den Achtzigern waren sie aus der Garderobe der modernen Frau nicht wegzudenken. Das können Fashion-Fans jetzt gerne nachmachen!

 

Weiße Rüschenbluse

Romantik in den Achtzigern? Yes! Dafür sorgte Boy George mit der Subkultur »New Romantics«. Zwar sind seine Stylings etwas zu extravagant für den jetzigen Alltag, aber mit ein paar modischen Kniffen hat die weiße Rüschenbluse das Potenzial, zum Lieblingsteil zu werden. Wie man sie kombinieren kann? Zur Mom-Jeans, zum Leder-Midirock, zum Oversize-Blazer, zum Hosenanzug… 

Puffärmel

»Mehr Volumen, bitte!« – so lautete das Motto der Ärmelparade in den 1980ern. Puffärmel und Ballonärmel waren damals ganz groß in Mode – nicht immer zum Vorteil der geschickten Figurbetonung, aber was soll‘s: Erlaubt ist, was gefällt! Das gilt übrigens auch im Jahr 2020, in dem Puffärmel ihr fulminantes Comeback feiern. Wie wäre es z. B. mit einem Shirt mit Puffärmeln, einer Bluse, einem Sweater oder einem Kleid?! Damit die Blicke darauf fallen, sollte zu den extravaganten üppigen Oberteilen eine schlichte Hose gewählt werden.

Schulterpolster

In den 80er-Jahren waren Schulterpolster das Must-have für Mäntel, Jacken, Blazer, Oberteile und Kleider. Die Schulterpartie wurde ordentlich ausgestopft, bis Frau ein stattliches Kreuz vorzeigen konnte. Der Trend, Frauenkleidung einen etwas männlichen Touch zu verleihen, ist nicht neu. Bislang kam der »Boyfriend«-Look allerdings ohne die Polster aus. Das ändert sich jetzt. Wer den Trend mitmachen möchte, muss sich dafür keine neuen Oberteile zulegen. Einfach Schulterpolster-Einlagen kaufen und an den BH-Träger in Schulterposition festnähen.

Sneaker

Frauen, die nicht gerne auf High Heels laufen, werden sich freuen: Sneaker sind die Trendtreter für die aktuelle Saison und das Jahr 2021. Bestenfalls investiert Frau in Modelle von Kultmarken wie Adidas (Modell Superstar) oder Nike (Modell Mid ‘77 Vintage) als High-Top-Turnschuh. Das coole Schuhwerk sieht zum schwarzen Lederkleid top aus.

Gürteltaschen

Keine Lust auf schwere Handtaschen, in denen Chaos herrscht?! Okay, dann einfach pragmatisch denken und die Gürteltasche umschnallen. Handy, Geldbörse, iPod, Taschentücher und Lippenstift passen dort prima hinein. Wenn die Hände dann frei sind, Rücken und Nacken nicht belastet werden, geht es sich direkt viel leichter durchs Leben. Wer meint, Gürteltaschen seien nur etwas für verpeilte Teens und Twens, irrt sich: Es gibt wunderschöne Modelle aus hochwertigem Leder oder auch vegane Varianten von namhaften Labels.

Creolen

Klotzen statt kleckern: In den Achtzigern wurde alles mit Schmuck behangen, was ging: Ohren, Hals, Arm, Knöchel. Und das bitte üppig mit richtig viel Bling-Bling! Goldene Gliederketten aus der amerikanischen Hip Hop-Szene waren ebenso beliebt wie übergroße breite Creolen. Komisch: Genau diese Accessoires sind jetzt bei Luxuslabels als Echtschmuck sowie als Modeschmuck bei den Fast Fashion-Retailern zu sehen. Da sowohl die Gliederkette als auch die Creolen uns noch länger begleiten und nahezu jedes Outfit pimpen, lohnt sich ein Investment.

So können sich die Achtziger durchaus sehen lassen!