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Das Fensterkleid – Der Vorhang Guide

Vorhänge oder auch »die Fensterkleider« sorgen für das nötige Flair im eigenen Heim. Die passenden auszuwählen, ist aber gar nicht so einfach. In einem großen Vorhang-Feature wollen wir euch eine Hilfe an die Hand geben, wie ihr an die richtige Auswahl für eure Vorhänge herangehen könnt. Gemeinsam mit Caro und Jules von Herz&Blut gibt es hier den Vorhang Guide für euch im sisterMAG!

»Das Fensterkleid«

Wie entscheide ich mich für die passenden Vorhänge?

Nicht nur der Körper braucht geeignete Kleidung, auch in den eigenen vier Wänden verleihen »Fensterkleider« euren Räumlichkeiten den finalen Schliff und runden im besten Fall das Gesamtbild stimmig ab. Sie sorgen vielleicht für die gewünschte Dunkelheit oder das nötige Flair, um sich daheim so richtig wohlfühlen zu können. Die passenden Vorhänge für zu Hause auszusuchen, ist nicht immer leicht. Wir wollen euch mit diesem Feature auf dem Weg zum perfekten »Fensterkleid« begleiten und euch eine Hilfe an die Hand geben.

Allgemein gibt zwei Saum-Arten bei Vorhängen: die mit einem individuellen Faltenwurf, die oft auch als »Kräuselband« bezeichnet werden, und welche mit einem klaren, symmetrischen Faltenwurf, die man »Faltenband« nennt. Das Kräuselband eignet sich besonders gut für kürzere Vorhänge bei leichtem wie schwerem Gewicht, das Faltenband für schwere und gemusterte Stoffe, die dennoch einen ruhigen Look erzeugen sollen.

Welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, Vorhänge anzubringen?

Eine einheitliche Patentlösung gibt es da leider nicht. Jeder Raum ist anders und verlangt nach eigenen, individuellen Lösungen. Aber nur Mut – gemeinsam kommen wir sicher zu einem schönen Ergebnis!

Der altbekannte Klassiker ist die Gardinenstange. Sie ermöglicht euch, die Vorhänge jederzeit auszutauschen. Was ihr hierbei beachten solltet? Bringt die Stangen mindestens zehn Zentimeter über dem Abschluss des Fensters an. Soll der Raum optisch noch etwas in die Höhe gestreckt werden, gehen da auch noch mehr Zentimeter. Außerdem raten wir euch dazu, breitere Gardinenstangen zu besorgen, die über die Rahmen eures Fensters hinausgehen (so zehn bis 15 cm). Teleskop-Stangen sind z.B. in der Breite flexibel einstellbar.

Neben der klassischen Stange gibt es auch Schienensysteme für Vorhänge, die direkt unter der Decke angebracht werden. Sie eignen sich hervorragend für niedrige bzw. mittelhohe Räume. Der Vorteil am Schienensystem: Vorhänge können ohne Schwierigkeiten auf- und zugeschoben werden. Außerdem ermöglicht es »Layering«, bei einem doppelten Schienensystem können doppelte Vorhänge kombiniert werden. Auch für bodenlange Stoffe ist die Schiene gut geeignet.

Eine weitere Möglichkeit ist die Drahtseil-Aufhängung, die sich vor allem für leichte Stoffe gut eignet. Voraussetzung ist hier, dass die Wände belastbar sind und das dünne Drahtzeil straff und fest zwischen zwei Wänden gespannt werden kann. Vorhänge können am Seil mit kleinen Haken oder Metallösen angebracht werden. Vorteil: Diese Aufhängung ermöglicht das Anbringen an schwierigen Stellen, wie z.B. schrägen Wänden. Auch eine Aufhängung über Eck wird möglich. Denkt ihr über einen Raumteiler aus Stoff nach, kann diese Variante auch eine passende Möglichkeit sein.

Interior und Design Bloggerin Jules Villbrandt nutzt einen Vorhang im Flur, wo gar kein Fenster zu finden ist. Wir haben nachgefragt, warum und wie dieser Stoff den Flur verändert. 

Liebe Jules, warum hast du einen Vorhang im Flur aufgehangen?

Hinter dem senffarbenen Vorhang verbirgt sich bei uns im Flur eine Art Klapptür zu einer wundervollen Rumpelkammer oder der Kammer des Schreckens, wie sie bei uns in der Familie auch liebevoll genannt wird. Die Klapptürkonstruktion ist jetzt nicht unansehnlich, aber ich mag den Look der Vorhänge, das erinnert mich immer irgendwie an Paris und Boutiquehotels.

Welcher Stoff/Material ist der Vorhang?

Tatsächlich ist dieser Vorhang aus Synthetik, was ich eigentlich nicht so mag, der Vorteil liegt hier darin, dass der Stoff dadurch sehr leicht ist und somit die Klemmstange, auf dem der Vorhang hängt, den Vorhang aushält, ohne dabei durchzuhängen.

Wie hat sich der „Raum“ dadurch verändert?

Ein Vorhang wirkt wahre Wunder, ohne groß Farbe und so in die Hand zu nehmen, können ein paar Stoffbahnen ein ganz anderes Raumgefühl erzeugen. Der Raum wirkt so viel mondäner und natürlich aufgeräumter. Hinter dem Vorhang kann ja so einiges verschwinden.

Welcher Raum kommt in Frage

Wohnzimmer

Im Wohnzimmer spielt der Sichtschutz eine wichtige Rolle, dennoch soll es auch dekorativ sein. Wir empfehlen im Wohnbereich bodenlange Vorhänge, die die Decke höher wirken lassen und Gemütlichkeit versprühen. Dazwischen können leichte und transparente Stoffbahnen gut integriert werden, damit auch für ausreichend Licht im Raum gesorgt ist. Die Farbe der Vorhänge kann man an die Farben der Möbel oder Wände anpassen, aber das ist kein Muss! Für die Nicht-Minimalisten unter euch kann es vielleicht auch spannend sein, Farben und Muster etwas wilder und experimenteller zu mixen. Zu reinen Dekorationszwecken reichen hier Vorhänge mit Stoffschlaufen völlig aus. Solltet ihr aber eure Stoffe häufig bewegen müssen, eignen sich vielleicht Metallösen besser – oder gar direkt ein Schienensystem.

Küche

In der Küche stehen Funktionalität und Sichtschutz im Vordergrund. Wir empfehlen hier helle und lichtdurchlässige Vorhänge, die nicht viel länger als die Fenster sind. Hier wird gekocht, gegessen und gekleckert, weshalb bodenlange Vorhänge eher unvorteilhaft sind. Ideal sind Vorhänge mit Schlaufen oder Ösen. Außerdem solltet ihr auch auf die Materialien achten, denn vermutlich müssen die Vorhänge in der Küche häufiger gewaschen werden als in den anderen Räumen. Baumwolle und Leinen eignen sich dafür gut.

Schlafzimmer

Das Schlafzimmer ist der Ruhepol in jedem Zuhause. Licht- und Sichtschutz sowie eine ruhige und gemütliche Atmosphäre stehen hier an oberster Stelle. Wir empfehlen bodenlange Verdunklungsvorhänge in gedeckten Farben, um den Raum dunkel und die Wärme fernzuhalten. Zu knallige Farben und Muster können für Unruhe sorgen. Man kann die Vorhänge gut mit leichten und transparenten Stoffbahnen kombinieren. Bei schrägen Fenstern ist ein Vorhang nicht die ideale Lösung, da sollte man besser zum Rollo greifen.

Fadenvorhänge

Fadenvorhänge können ein spielerisches sowie dekoratives Element in eurem Zuhause sein, das außerdem Fliegen, Mücken oder ähnlichem Getier den Zugang zu euren Räumlichkeiten erschwert. Sie eignet sich gut für Balkon- oder Gartentüren und im Wohnzimmer.

Zum Schluss noch ein paar Tipps

 Achtet auf die Fixierung euer Gardinenstangen!

Vorhänge können schwer und das ständige Auf- und Zuziehen zu einer zusätzlichen Belastung werden. Deshalb ist es ganz wichtig, dass ihr die Stangen auch in der Mitte noch zusätzlich fixiert, um mehr Stabilität zu gewährleisten.

Achtet darauf, dass die Stangen wirklich gerade sind!

Nehmt eine Wasserwaage zur Hand, um genau zu überprüfen, dass die Stangen gerade angebracht sind. Es fällt schnell ins Auge, wenn die Stangen nicht waagerecht sind.

Auf die richtige Länge kommt es an!

Entscheidet ihr euch für bodenlange Vorhänge, achtet am besten darauf, dass sie einen bis zwei Zentimeter über dem Boden enden. So wirken sie besonders stimmig. Kurze Vorhänge bringt ihr am besten so an, dass sie fünf bis zehn Zentimeter unter dem Fensterrahmen aufhören.

Lasst genug Platz zwischen dem Vorhang und der Wand!

Lasst etwa zehn bis 15 cm Platz zwischen euren Vorhängen und der Wand, damit die Luft zirkulieren kann. Das ist besonders bei schwereren Stoffen wichtig.

Bleibt euch selbst treu!

Ein bisschen Eigenwilligkeit darf ruhig mit dabei sein – es ist euer Zuhause, in dem ihr auch nach euren eigenen Regeln spielen könnt. Wenn ihr Lust auf das eine oder andere Experiment habt: Los geht’s!