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5 Wege, um euren Bildern einen analogen Touch zu verleihen

Fotograf Cristopher Santos, mit dem das sisterMAG Team schon seit Beginn an zusammenarbeitet, erklärt euch in dieser Ausgabe, wie ihr mithilfe von 5 Wegen, euren Bildern einen analogen Touch verleihen könnt und gibt euch wertvolle Tipps mit auf den Weg – so kannst auch du ganz schnell und einfach tolle Fotoeffekte erzeugen!

5 Wege, um euren Bildern einen analogen Touch zu verleihen

Mit jeder alten Technologie ist es das gleiche: Wir werfen oder räumen sie weg, nur um 20 Jahre später wieder nach dem alten Walkman, der 35-mm-Kamera oder der Spielekonsole zu suchen. Es stimmt uns nostalgisch, die Relikte aus der Vergangenheit zu nutzen, weckt Erinnerungen an simplere Zeiten und verleitet uns dazu, der aktuellen Generation Geschichten der Kategorie »Als ich jung war…« zu erzählen. Es war so unpraktisch, wenn die Lieblings-CD zu verkratzt war, um noch abgespielt zu werden und man musste Zeit und Ort für Treffen mit Freunden sorgfältig organisieren, weil Handys damals noch keine Rolle spielten. Im Gegensatz zu heute konnte man nicht einfach die Nachrichten von Freunden durchgehen. Stattdessen schrieb einem der Schwarm die Telefonnummer mit einem Stift auf die Hand und man musste hoffen, dass sie auf der verschwitzten Hand nicht verwischte.

Der Technologie-Fortschritt löste kontinuierlich praktische Probleme wie diese. CDs wurden durch mp3s ersetzt, Nachrichten an Freunde gehen heute blitzschnell um die halbe Welt und es gibt sogar Roboter-Anwälte, die einem dabei helfen, gegen Strafzettel vorzugehen. Das digitale Zeitalter ist in vollem Gange.

Die Fotografie ist ein Bereich, der sehr stark von der Technologie beeinflusst wird. Wir haben heutzutage alle Kameras. Eine befindet sich wahrscheinlich jetzt gerade in eurer unmittelbaren Nähe – in Form eines Telefons oder eines Tablets. Jedes Jahr werden sie besser und leichter zu nutzen. Unsere Kameras fangen nun so viele Details ein, dass wir unsere Poren, Haare und die kleinsten Falten sehen, wenn wir reinzoomen. Und jedes Foto ist zu einer perfekten digitalen Abbildung dessen geworden, was wir im echten Leben sehen.

Allerdings stellen die Fehler der analogen Fotografie, die von der Technologie und dem digitalen Zeitalter behoben wurden, einige der Eigenschaften dar, die uns das Gefühl gaben, näher an einem Bild zu sein. Daher nutzen wir noch immer Vintage-Filter und fügen unseren scheinbar perfekten Fotos Lichtlecks und 90er-Effekte hinzu. Ich habe fünf Wege zusammengestellt, wie ihr euren Bildern einen analogen Touch verleiht, allerdings ist die Liste keineswegs vollständig. Das sind meine persönlichen Favoriten.
Apps und Nachbearbeitungsfilter

Es gibt eine riesige Anzahl an Apps für euer Smartphone, die euren Fotos eine Extraschicht an Gefühlen hinzufügen. Meine persönlichen Tipps zur Nachbearbeitung von Fotos sind VSCO, Afterlight und Snapseed, aber es kommen immer wieder neue heraus, die ihr dafür verwenden könnt, Staubtexturen, Lichtlecks und eine körnige Textur hinzuzufügen.

Andere Apps, die ich wirklich gut finde, sind solche, die die analoge Erfahrung imitieren, wie Huji Cam, Hipstamatic und Thirty Six. Diese Art von Apps fügt euren Bildern bereits Filter hinzu, wenn ihr sie mach, und der Effekt kann von Foto zu Foto variieren, was euch weniger Kontrolle darüber lässt, was mit ihnen passiert. Diese Apps zu benutzen, erinnert an eine Analogkamera, da das Resultat immer eine nette Überraschung ist. Selbst wenn das Bild nicht perfekt ist, sorgen die Fehler und die Zufälligkeit irgendwie dafür, dass es auf persönlicher Ebene wertvoller ist.

Instax-Drucker und Sofortfilm

Instax-Drucker gibt es nun schon seit ein paar Jahren und selbst das sisterMAG hat einen im Büro, der bei Events zum Einsatz kommt. Man kann ihn kabellos mit dem Telefon verbinden und jedes Bild darauf in Vintage-Glanz auf Sofortfilm ausdrucken – ganz stilecht mit ausgeblichenen Farben und Retro-Atmosphäre. Ich finde, dass Fotos, die auf diese Art ausgedruckt werden, eine gute Balance zwischen digitaler und analoger Fotografie bilden. Ihr könnt eure Fotos auf dem Telefon so sehr bearbeiten, wie ihr wollt und sie dann auf Sofortfilm ausdrucken. Wenn das Foto vor meinen Augen zum Leben erwacht, dann finde ich das sehr befriedigend. Manchmal mache ich sogar ein Foto von dem Sofortbild mit der Foto-App auf meinem Telefon und poste das Foto vom Foto in meinem Foto-Feed, um es meinen Freunden zu zeigen. Ich empfehle auch, komplett auf analog zu gehen und eine einfache Instax- oder Polaroid-Kamera zu kaufen, um ein noch besseres analoges Erlebnis zu haben – mit einem echten Auslöseknopf, einem Sucherfenster, durch das ihr tatsächlich schauen könnt und ohne irgendwelche Bildschirme oder WLAN.

Günstige alte Objektive

Flohmärkte sind voll mit alten Objektiven, die nur darauf warten, wieder benutzt zu werden. Wenn ihr einen Adapter für eure Wechselobjektivkamera bekommt, dann solltet ihr auf Flohmärkten oder online viele großartige alte Objektive zu sehr günstigen Preisen kriegen können. Diese Objektive haben wahrscheinlich nicht nur eine schlechte optische Qualität, sie sind bestimmt auch sehr verkratzt und diffus, was euren Fotos eine Menge matte und altmodische Eigenschaften verleiht. Wenn ihr keinen Adapter für das Objektiv findet, das ihr anbringen wollt, könnt ihr immer noch Makrofotografie betreiben und damit großartige Effekte erzielen. Nehmt einfach eure jetzige Linse von der Kamera und schaltet eure spiegellose Kamera an (oder nutzt die Live-Ansicht einer Spiegelreflexkamera), stellt die Blende auf die höchste Einstellung und haltet das Objektiv umgedreht mit der Vorderseite vor die Kamera. Wenn ihr das Objektiv und die Kamera bewegt, dann könnt ihr fokussieren und ein paar tolle Makrofotos schießen. Das funktioniert auch, wenn ihr das Objektiv mit einer Smartphone-Kamera verwendet. (Setzt die Makrofotografie-Technik mit dem umgedrehten Objektiv auf eigene Verantwortung ein. Passt auf, dass ihr den Sensor eurer Digitalkamera nicht berührt oder beschädigt, weil das die Kamera zerstören könnte!)

Einwegkameras

Vielleicht könnt ihr euch keine Vintage-Kamera leisten oder wisst nicht, wie man sie benutzt. Instax-Kameras und -Drucker könnten für euren Gebrauch eventuell zu teuer sein und alte Vintage-Objektive und Adapter könnten ebenfalls keine Option sein. Wenn ihr gar kein Handy oder Digitalkamera habt, gibt es günstigere Wege, schnell an analoge Schätze zu kommen (Wenn ihr dann überhaupt einen Entzug von digitalen Fotos machen müsst!).

Einwegkameras gibt es immer noch ganz einfach in Elektroläden und Drogerien. Wenn ihr den Film vollgemacht habt, dann bringt ihr die Kamera einfach zurück in den Laden, wo sehr wahrscheinlich ein Service zum Entwickeln des Films angeboten wird. Innerhalb einer Woche sind die Bilder fertig und auf echtes Fotopapier gedruckt. Zusammen mit den Fotos bekommt ihr auch die begehrten Filmnegative, auf die ich gleich noch zu sprechen komme.

Einwegkameras sind auch super für eine langfristige Nutzung. Ihr müsst nicht den gesamten Film auf einmal vollmachen. Ich finde, es ist die vergnüglichste Art, Einwegkameras zu verwenden, wenn man sie immer mal in der Tasche oder der Handtasche mitnimmt (sie sind leichter und kleiner als die meisten anderen analogen Vintage-Kameras), unterwegs ein schnelles Foto macht und sie dann wieder in die Tasche steckt. Macht nur ab und zu ein Foto – eines pro Tag, wenn überhaupt. Vergesst die Kamera manchmal. Wenn ihr dann nach Monaten die 36 entwickeln lasst, habt ihr viele vergessene und interessante Erinnerungen, so dass es sich viel bedeutsamer anfühlt als die 100 digitalen Bilder, die ihr mit eurer Kamera an einem Abend macht. Wenn ihr eine Digitalkamera, eine Handykamera oder einen Scanner habt, könnt ihr auch ein Foto vom Foto machen und den modernen Spaß mit Vintage-Atmosphäre genießen.