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Interview mit Dr. Stefan Körner zum Thema Kunstförderung

Das Jahr 1983 – Geburtsstunde des Freundeskreises der Preußischen Schlösser und Gärten e.V., der sich im Raum Berlin-Potsdam für bedeutende Welterbestätten einsetzt und für den der Kunsthistoriker Dr. Stefan Körner derzeit als Vorstand tätig ist. Im Gespräch mit Toni, Mit-Gründerin des sisterMAG, berichtet er von der Gründungszeit des Vereins, seiner Entwicklung und den Zielsetzungen zum Thema Kunstförderung. Was verbirgt sich hinter dem Credo »Fördern. Bewahren. Verbinden« und welche Möglichkeiten eröffnen sich bei einer Mitgliedschaft im Freundeskreis? All das könnt ihr hier erfahren.

Auf besonderer Mission – Im Gespräch mit Dr. Stefan Körner

1.)   Was ist die Mission der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V.? Wie ist der Verein entstanden?

Alles begann mit der Rettung des berühmten Watteau-Gemäldes, das die Hohenzollern 1983 aus dem Schloss Charlottenburg entnehmen wollten, um es zu verkaufen. Unter der Ägide von Richard von Weizsäcker und Hermann Josef Abs schlossen sich Bürger zusammen, das Bild für einen Millionenbetrag zu kaufen und somit für die Potsdamer und Berliner Preußen-Schlösser zu erhalten: Die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. waren geboren.
Heute, 35 Jahre später, sind wir einer der größten Freundeskreise in Deutschland, haben knapp 1.800 Mitglieder und sind der beste Freund der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, die mit 32 Schlösser und 20 historischen Gartenanlagen eine der größten Welterbestätten der Menschheit erhält.

2.) Welche Förderprojekte werden über die Spenden der Freunde realisiert?

Getreu unserem Credo „Fördern. Bewahren. Verbinden“ engagieren wir uns beim Kauf von königlich-preußischen Sammlungsstücken aus dem Kunsthandel, finanzieren wir Restaurierungen und Ausstellungen und bringen Mäzene und die Schlösser und Gärten „zusammen“.
Zahlreiche historische Anlagen wurden durch unsere Spendenbeiträge restauriert, vielfältige Feste und Vorträge konnten in den traumhaften Anlagen zwischen Sanssouci und Pfaueninsel gefeiert werden. So sind wir ein lebendiger Kreis, der Großes bewegt und damit historisches Erbe für unsere Zukunft erhält.
Gerade laufen über 10 Restaurierungsprojekte, die wir unterstützen und mit unserer Hilfe wurden die silbernen Prunk-Girandolen aus dem 18. Jahrhundert aus dem Thronsaal des Berliner Schlosses zurückerworben.

3.) In welcher Art unterstützen „Freunde der xxx“ in Deutschland die staatliche Kulturfinanzierung und -förderung?

Es ist schon besonders, dass die einstmals königlichen und privaten Schlösser der Hohenzollern heute nicht nur durch die staatlichen Zuwendungen der Länder Berlin, Brandenburg und des Bundes, sondern auch durch die engagierten Bürger im Millionenausmaß unterstützt werden. Das bürgerschaftliche Engagement ist aber auch als Mittel der Identifikation und Inspiration wichtig und fruchtbar.

4.) Was hat Dich daran gereizt, Dich bei den Freunden zu engagieren? Was sind Deine Aufgaben als Vorstand?

Dieser altehrwürdige Verein hat in den letzten Jahrzehnten Unglaubliches für unsere Berlin-Brandenburger Kulturlandschaft erhalten und verbindet in zahlreichen Veranstaltungen Alt und Jung, Mitglieder großer alter Familien mit wilden Neu-Berlinern, Großmäzene und engagierte Kleinspender, Preußenfans und Kunstfreunde – diese Mischung ist einzigartig. Die Verbindung durch die Geschichte und Kunst der Preußen-Residenzen aus 500 Jahren verbindet unsere Mitglieder in vielfältigster künstlerischer und geistiger Freundschaft.

In unsere wandelbaren Zeit engagiere ich mich als Vorstand besonders für die jungen Mitglieder, die in unserem Vielgenerationenverein hochwillkommen und inspirierend sind. Wir blicken hinter die Kulissen der Schlösserstiftung, vernetzen uns mit der Kunstwelt und leisten damit unseren Anteil an der zeitgemäßen Form des Mäzenatentums. Das ist einfach wunderbar!

Biografie Dr. Stefan Körner

Stefan Körner studierte Kunstgeschichte und Publizistik in Venedig und Wien. Er war Mitarbeiter des Liechtenstein-Museums und Direktor der Sammlungen der Fürsten Esterházy in Österreich und Ungarn. Seit 2012 ist er Chef der Sparte für den zeitgemäßen Cross-Over von herausragenden Kunstwerken aller Epochen bei Deutschlands größtem Auktionshaus Grisebach in Berlin.

Eigenvorstellung der »Freunde der Preußischen Schlössern und Gärten« Werden Sie Freund!

Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft in Berlin und Brandenburg. Als Freund können Sie außerdem an vielen interessanten Veranstaltungen und Exkursionen teilnehmen sowie die Schlösser und Gärten in Berlin und Brandenburg intensiver erkunden.

Berlin: Schloss Charlottenburg und Neuer Flügel, Jagdschloss Grunewald, Schloss Glienicke, Schloss und Meierei auf der Pfaueninsel, Schloss Schönhausen

Potsdam: Schloss Sanssouci, Neue Kammern, Historische Mühle, Bildergalerie, Orangerie, Chinesisches Haus, Schloss Charlottenhof, Römische Bäder, Neues Palais, Normannischer Turm auf dem Ruinenberg, Marmorpalais, Schloss Cecilienhof, Moschee (Dampfmaschinenhaus), Jagdschloss Stern, Schloss Babelsberg, Flatowturm im Park Babelsberg, Belvedere auf dem Klausberg, Belvedere auf dem Pfingstberg, Pomonatempel

Land Brandenburg: Schloss Rheinsberg, Schloss Caputh, Schloss Paretz, Schloss Oranienburg, Schloss Königs Wusterhausen

Wir organisieren für unsere Mitglieder:

• Führungen durch die Schlösser, Gärten und Sonderausstellungen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)
• Reisen unter kunsthistorischer Führung im In- und Ausland, sowie geführte Tagesexkursionen in Berlin und Brandenburg
• Vorträge

Als Freund erhalten Sie zudem regelmäßig Informationen über unsere Arbeit, über aktuelle Themen der SPSG sowie über Neuerscheinungen zum Thema Preußische Schlösser und Gärten.

http://www.freunde-psg.de/projekte

Kurzvorstellung FRITZEN

Die jungen Mitglieder bei den Freunden der Preußischen Schlösser und Gärten. Im Kreis der 18- bis 35-Jährigen teilen wir unser Interesse an preußischer Geschichte, Kunst und Architektur und unseren Spaß an Bildung und Horizonterweiterung.

https://www.facebook.com/FRITZENfpsg/

Die Mitglieder der fritzen haben das Privileg, an vielfältigen Programmen teilzunehmen. In den fachkundigen Führungen, bei den Vorträgen und den Exkursionen werden die Themen um die preußischen Schlösser und Gärten aufgenommen und vertieft.

Wir blicken hinter die Kulissen bei der Restaurierung, den Sammlungen und den Gärten. Beim Besuch von Museen, Sammlern und Kunsthändlern beschäftigen wir uns mit der zeitgemäßen Form des Mäzenatentums.

Der Jahresbeitrag der fritzen beträgt 35,00 €. Willkommen zu einer aufregenden Zeitreise durch das preußische Arkadien.