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Zur Ausstellung »Aus Sachsen« in den Kunstsammlungen Chemnitz

Die Kunstsammlungen Chemnitz zeigen in einer repräsentativen Ausstellung zeitgenössische Kunst, die in der Zeit zwischen 1970 bis etwa zur Jahrtausendwende zwischen Dresden, Leipzig und Chemnitz entstanden ist. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, in deren Besitz diese Sammlung bisher ruhte, übergab diesen Schatz den Kunstsammlungen als Dauerleihgabe.

Werner Schmidt (1930 – 2010), langjähriger Direktor des Dresdner Kupferstichkabinetts und späterer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden widmete sich im Auftrag der Ostdeutschen Sparkassenstiftung Anfang der 2000er Jahre der Aufgabe, eine »künstlerisch hochrangige Repräsentation Sachsens« zu schaffen. Er besuchte 64 Künstler und gewann 120 Grafiken und einige Gemälde für diese Sammlung. Ihre Schöpfer hatten und haben alle eine enge Beziehung zum Land Sachsen.

Mit dem Niedergang der DDR, der »Wende«, dem Übergang in ein vereintes Deutschland und den vielen, damit verbundenen Problemen waren die ausgewählten Jahre eine prägende Zeit. Einige der einbezogenen Künstler hatten unter der offiziellen Staatslinie der DDR zu leiden, wurden diskriminiert oder waren verboten. Andererseits boten die Wirrnisse der 1989/1990er Jahre mit vielen offenen Fragen – »Wie wird es weitergehen?« – reichlich Stoff zur künstlerischen Verarbeitung. Deindustrialisierung im Osten, Bevölkerungsrückgang vor allem in den ländlichen Gegenden des Erzgebirges, Arbeitslosigkeit schufen weitere Themen zur künstlerischen Verarbeitung.

Es ist eine Ausstellung zeitgenössischer, meist abstrakter Kunst, die zum Verweilen, zum Nachdenken, aber auch zum Genießen anregt. Viele der Werke tragen keinen Titel. Schaffenszeit und die Biografie der Künstler lassen ihre Gedanken, die sie angeregt, motiviert haben, erraten und nachempfinden. Lest mehr über das Phänomen »Ohne Titel / Sans Titre« in sisterMAG 45.

Im zur Ausstellung erschienenen Katalog schreibt der Chemnitzer Verleger Matthias Zwarg:

»Jetzt wird die zuvor in der DDR nur postulierte, in Nischen und privaten Hinterzimmergalerien auch vorhandene, aber nie wirklich geförderte »Weite und Vielfalt« tatsächlich sichtbar. Es ist, als ob die Blitze eines kurzen Gewitters die Landschaft erhellen, um sie gleich darauf im Dunkel verschwinden zu lassen. […] In der Kunst jener Jahre leuchtet eine vergehende und eine kommende Zeit, manchmal zaghaft, manchmal selbstbewusst, […].«

Neben einer Dauerausstellung zu Karl Schmidt-Rottluff zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz aktuell noch »Splitter. David Schnell« und »Andreas Schmid: Farbfeld Chemnitz 2018«.

Aus Sachsen
Zeitgenössische Malerei und Grafik

aus der Sammlung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung
26.01. bis 22.04.2019

Kunstsammlungen Chemnitz
Museum am Theaterplatz
Theaterplatz 1
09111 Chemnitz
Tel.: 0371/488 4474
eMail: kunstsammlungen@stadt-chemnitz.de

Di, Do bis Sonntag, Feiertag: 11:00 bis 18:00 Uhr
Mi: 14 bis 21 Uhr
Website: http://www.kunstsammlungen-chemnitz.de/

Ergänzende Veranstaltungen zur Ausstellung über oben genannte Adressen.