Heinrich Campendonk ist unverdientermaßen in der Breite relativ unbekannt. Er war nicht nur ein ausgezeichneter Expressionist, auch kubistische und futuristische Elemente lassen sich in seiner Kunst finden. Sein Leben von 1889 bis 1957 konfrontierte ihn mit allen Übeln des 20. Jahrhundert, die ihn maßgeblich beeinflussten.
Man muss ihn kennen, neben Kandinsky, Marc, Klee oder Macke war er ein ebenbürtiges Malergenie. Eine kleine Monografie aus dem Münchner Verlag Klinkhardt & Biermann könnte ein erster Schritt sein.
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„Magyar Modern“. Berlin. Rezension des Ausstellungskataloges von Dr. Michael Neubauer
Bis zum 6. Februar 2023 zeigt die Berlinische Galerie unter dem Titel „Magyar Modern“ Werke ungarischer junger Künstler, die, vertrieben aus ihrer Heimat, ein umfangreiches künstlerisches Werk der Moderne von 1910 bis 1933 in Berlin schufen. Neben der Malerei sind bildhauerische Arbeiten, fotografische Werke und Plakate, die während der Räterepublik 1919 entstanden waren, zu sehen. Eine wichtiger Beitrag für das ungarisch-deutsche Verhältnis auch in unseren Tagen. Der HIRMER-Verlag, München begleitet die Ausstellung mit einem reich bebilderten und das Wirken der ungarischen Künstler ausführlich beschreibenden Katalog. Dazu diese Rezension.
Detail aus Lajos Tihanyi`s
Großem Interieur mit Selbstbildnis – Mann am Fenster, 1922
(siehe Text)
Maurice Utrillo, V. (1883 – 1955) – Vorstellung von Dr. Michael Neubauer
Künstler wie Utrillo versuchen die Widersprüche in ihrer Seele auszugleichen durch den Akt der künstlerischen Schöpfung; da sie aber keinen Überschuß an Lebenskraft besitzen, … greifen sie zu Aufputschmitteln, zum Alkohol, zu Morphium und Opium, denn es ist ihnen unerträglich, sich nach dem Hochgefühl, in das sie der Schaffenswille versetzte, so leblos und geistig arm wiederzufinden. Sie wollen wieder lebendig sein, und deshalb trinken sie, …
Jan Verkade (1868 – 1946), Maler und Benedektiner
Aus dem Buch „Maurice Utrillo“, Südwest-Verlag München, 1984, S.9
Reise ins Jenseits. Ägyptische Grabkunst aus der Dresdner Skulpturensammlung.
Die Skulpturensammlung bis 1800 der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zeigt aus einem Fundus von 6000 Objekten mit Exponaten aus der prädynastischen, pharaonischen und griechisch-römischen Zeit eine Auswahl ägyptischer Grabkunst und läßt die Besucher damit in das Jenseits reisen. Mit jedem Exponat wächst das Interesse an den Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter, für die der Tod nicht das Ende bedeutete. Mit viel Respekt taucht man in eine von Mythen, Legenden und Riten besessene Welt ein, die vor mehr als 4000 Jahren bestaunenswerte Werke schuf . Reise ins Jenseits! Bis 16.April 2023 im Semperbau des Zwingers in Dresden!
Rezension des Bildbandes „Die Fotografinnen Nini und Carry Hess“
In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts machten zwei Frankfurter Frauen, Nini und Carry Hess, durch sehr kreatives und professionelles Fotografieren auf sich aufmerksam. Sie unterhielten am Frankfurter Rathenauplatz ein „Atelier für Porträtfotografie“. Einen wesentlichen Teil ihrer Arbeit widmeten sie der Theaterfotografie – beides allerdings nur bis 1933. Sie waren Jüdinnen.
Der vorliegende Bildband des Münchner Verlages HIRMER erinnert ausführlich und in hervorragender Weise an diese beiden Fotokünstlerinnen.